Karriere bei uns!

Hier klicken

Karriere

Wir sind für Sie telefonisch da:
+49 (0)33841 99-300
Montag – Freitag
7 - 12 Uhr und 12:30 - 15 Uhr oder über
unser Kontaktformular.

Wilde Untermieter in Belziger Bushalle

Das Unternehmen regiobus Potsdam Mittelmark feiert dieses Jahr sein dreißigjähriges Jubiläum für den Betriebshof in Bad Belzig. Doch es gibt einen weiteren Grund zu feiern, denn seit über 20 Jahren brütet der Hausrotschwanz, aktueller Vogel des Jahres in der Bushalle in Bad Belzig. Seit zwei Jahrzehnten sorgen  nun schon die Angestellten Simon Kahlert und Mario Kettler dafür, dass die wilden Untermieter ungestört in der Halle brüten können.

„Die Scheibe im Tor wurde mindestens seit 2004 immer vom ehemaligen Betriebshofleiter ausgebaut. Die war von Frühjahr bis Winter draußen und die Vögel konnten so rein- und rausfliegen“, erklärt Simon Kahlert dem NABU Brandenburg. In der freien Natur bauen Hausrotschwänze ihre Nester eigentlich in Höhlen und Felsspalten, in Siedlungsgebieten werden vorwiegend Nischen und kleine Öffnungen an Gebäuden genutzt. 

Der Hausrotschwanz brütet für gewöhnlich von Mai bis Juni, deshalb zeugen in der Bushalle in Bad Belzig momentan nur noch Reste der Nester unter den Dachbalken von dem diesjährigen Brutgeschäft der Vögel. Laut Kahlert und Kettler brüten die Tiere zweimal im Jahr in der Halle und haben bisher noch kein Jahr versäumt. „Die Busse sind morgens im Gange, da herrscht viel Bewegung, aber die Vögel haben sich an den ganzen Krach gewöhnt und können damit leben, weil sie hier einen idealen Unterschlupf haben. Da kommt kein Nesträuber ran – keine Katze, kein anderes Tier“, so Kahlert. „Selbst die Live-Musik des Betriebsfestes stört die Tiere nicht“, ergänzt Mario Kettler.

Die Kollegen von regiobus freuen sich schon auf das nächste Jahr mit den kleinen Singvögeln: „Jedes Frühjahr kommen die Rotschwänze und das ist eine immer wiederkehrende Freude für uns“. Und der NABU Brandenburg freut sich über ihr Engagement und bedankte sich mit einer Urkunde und kleinen Geschenken bei den Vogelfreunden Simon Kahlert und Mario Kettler.


Der Hausrotschwanz – Vogel des Jahres

Unter dem Slogan „Mut zur Lücke“ hatte der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) letztes Jahr die Wahl zum Vogel des Jahres 2025 gewonnen. Dieser grazile Singvogel ist inzwischen häufig in Siedlungen unterwegs. Durch Haussanierungen hat er es aber immer schwerer, Nistmöglichkeiten zu finden. Auch das Insektensterben bereitet dem Vogel, dessen Nahrung überwiegend aus Insekten und ihren Larven besteht, Probleme. Dennoch ist er häufig in der Nähe des Menschen zu finden. Man erkennt den Hausrotschwanz anhand seiner rostroten Schwanzfedern sehr gut. Die Männchen sind grauschwarz gefärbt, während die Weibchen eher grau-braun aussehen.Die kalten Monate verbringt der Hausrotschwanz im Norden Afrikas, in den warmen Monaten hört man seinen Gesang bei uns mit abwechselnd klappernden, knirschenden, pfeifenden und fauchenden Tönen.


Tipps für Vogelliebhaber

Den Hausrotschwanz kann man bereits vor der Morgendämmerung rufen hören. Wenn die Tiere in Wohnnähe brüten, sollte man sie besser aus der Ferne beobachten, da der Hausrotschwanz ein sehr scheuer Vogel ist und bei wiederholter Störung das Brüten womöglich aufgibt. Auch der Hausrotschwanz ist den Gefahren der Stadt ausgeliefert. Daher empfiehlt der NABU, Katzen während der Brutzeit der Vögel im Haus zu lassen und Glasscheiben zu bekleben oder anderweitig sichtbar zu machen, um so Vogelschlag so zu vermeiden.
 

Dieses Jahr ließ sich der Jungvogel sogar fotografieren, alles unter Beobachtung seiner Eltern. Foto: S. Kahlert
Sarah Schröder vom NABU übergab die Dankeschön-Urkunden und ein Präsent mit Hausrotschwanz-Poster und Broschüren an die beiden Kollegen Mario Kettler (m.) und Simon Kahlert. Foto: A. Lang
Jedes Jahr wird darauf geachtet, dass rechtzeitig zur Brutzeit eine obere Scheibe aus dem Hallentor genommen wird. Damit haben die Piepmätze eine freie Flugbahn zu ihrem Brutplatz.